Bei uns sind die Internetsticks ausgefallen bzw. sie waren allesamt leer. Leider haben wir nicht gleich neues Guthaben bekommen, deswegen schreibe ich auch erst jetzt. Ich werde dann mal versuchen weiterhin regelmäßig zu schreiben, auch wenn es schwierig wird (Hier in Nyogbo ists nicht so einfach mit Internet). Na ja, wenn ich einmal pro Woche nicht schaffe, schreib ich halt alle zwei... Sylvestre (Coordinateur) geht uns hier ständig auf die Nerven, zum Glück kommt der nicht so oft!
Inzwischen hatten zwei Leute Malaria, davon hat einer Prophylaxe genommen! Ich bin so weit noch ganz fit nur fehlt mir hier gerade mein Fahrrad!!! Essen fehlt nicht so, man kann hier außer bei Chez Lazare auch noch in andere gute Restaurants gehen und Kekse kann man hier relativ (150g für 40 Cent) günstig einkaufen. Ich hab inzwischen einen Maßgefertigten Anzug machen lassen (einfach mal so weil ich auch zu Hause keinen habe) inklusive Stoff für rund 50€.
Europäischer Tag
Am Dienstag haben wir einen „Europäischen Tag“ veranstaltet. Wir haben selbst gekocht und demnach auch gut und viel gegessen. Zum Frühstück gab es gezuckerte Pfannkuchen mit Ananas und Banane. Dafür sind wir extra um 5:45h aufgestanden. War gar nicht so einfach Pfannkuchen über einem Holzfeuer im Topfdeckel (und ohne Wender) zu backen. Dagegen ist ein Campingkocher mit Pfanne echt Luxus... Mittags gab es Pommes Frites mit Ketchup und Gemüse (gibt es hier sonst eigentlich nie) und abends gab es geröstetes Brot, gemischten Salat (selten so gerne Salat gegessen) und selbst gemachte Brotaufstriche (Thunfisch, Avocado-Knoblauch und Tomate-Zwiebel) und zum Nachtisch Obstsalat. Irgendjemand war immer mit Kochen beschäftigt. Viel Arbeit aber nach einem Monat mit weniger abwechslungsreichen Essen war das super. Einen Wender gibt es für das nächste Mal auch, ich hab einen geschnitzt.
Ausflüge
Wir waren an einem Wasserfall (es scheint hier keine anderen Ausflugsziele zu geben, jedenfalls haben wir hier immer nur Wasserfälle besichtigt) zum Schwimmen. Echt lustig, dass hier von unseren Betreuern niemand schwimmen kann und die sich nicht getraut haben, unter dem Wasserfall durchzuschwimmen. Abends waren wir hier in einer Nobeldisko. Nobel, weil der Eintrittspreis unverschämt hoch war (3000CFA, wir haben auf 1600CFA/2,5€ gehandelt). Lichttechniker war wohl keiner da (oder er war nicht aktiv), die Musik fast so gewöhnungsbedürftig wie die Tonqualität, aber es gab sehr gemütliche Sofas. Die hab ich dann auch ausgiebig genutzt... Als Mädchen sollte man sich gut überlegen mit wem man hier tanzt und sich auch schnell wieder von irgendwelchen Männern fortbewegen, sie werden sonst SEHR aufdringlich. Getränke waren dreimal so teuer wie in einer Bar (die auch einer Open Air Disko ähnelt und irgendwie cool ist). Also, demnächst besser Bar als Disko.
Sonstiges
Wir haben die ganze Woche jeden Tag gearbeitet; Sand schippen, Schubkarre fahren, Wurzeln ausgraben, Blumen pflanzen usw. Außer zum Schubkarre fahren kann man übrigens für alles eine Machete benutzen. Ein richtiges allround Werkzeug. Graben, schneiden, fällen zerkleinern, Rasen mähen, Kokosnüsse öffnen, Wurzeln zerhacken usw. Das Jugendzentrum mit Bibliothek wird dann auch in ferner Zukunft mal fertig werden, ich glaub aber nicht, dass dann irgendjemand von uns noch in Togo ist. Die meisten Arbeiten erschienen mir eher überflüssig und durch bessere Planung zu vermeiden. Na ja, immerhin haben wir jetzt mal was anderes zu tun gehabt außer lesen, Filme schauen, Karten spielen, in die Stadt gehen, rumgammeln oder Wäsche waschen. Ich hab hier zufällig jemanden getroffen, der sehr gut deutsch spricht. Sehr witzige Unterhaltung über den heutigen Tag gehabt (stimmt ja, heute ist ja 3.Oktober) und über meine zukünftige Arbeit im College. Bin erstmal mit Multiplikation auf mathematische Fähigkeiten getestet worden, war aber kein Problem (26x26).
Gastfamilie
Bin ab jetzt in meiner Gastfamilie. Ich hab hier ein eigenes Zimmer, Dusche und WC (alles sauber und funktionsfähig) und Strom. Handynetz geht fast immer, wer sich melden will schreibt am besten eine SMS oder ersucht einfach anzurufen, wenn ich Anrufe in Abwesenheit hab, ruf ich zurück. Meine Gastfamilie ist sehr nett, nur leider sprechen sie untereinander Ewe (für alle die es noch nicht wissen: völlig unverständlich regionale Sprache). Der Unterricht beginnt für mich morgen (Mittwoch), ich schreib bald (wenn ich auch mal wieder am Internet bin, kann dauern) mehr über Gastfamilie und Schule.
Lieber Jakob!
AntwortenLöschenBei der Schilderung des Gourmet-Tages läuft einem das Wasser im Munde zusammen!
Alles Gute für den Schulunterricht, in diesem Zusammenhang ein Bonmot meiner Englisch-Fachleiterin: ,,Und vergessen Sie nicht, die Kinder lernen trotzdem, nicht wegen!" Ich finde, darin liegt vile Wahrheit und es führt zu der notwendigen Gelassenheit und Uneitelkeit, wenn man es verinnerlicht!
Weiterhin viele schöne Erfahrungen!
Christine
... perfekte Gelegenheit fürn Nebenjob als Lichttechniker ^^
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