Schule, Gastfamilie und ich


Über mich:

Ich stell mich hier mal kurz vor, für alle die mich noch nicht kennen. Alle Anderen können ja gleich den Teil über meine Gastfamilie hier und über die Schule lesen.
Ich heiße Jakob Engel, bin Jahrgang ´90 und komme aus Freiburg. Im Moment befinde ich mich im schönen Agou-Nyogbo in Togo, Westafrika (noch bis Ende August 2011). Ich bin hier, weil ich mich entschlossen habe einen ADiA (Anderer Dienst im Ausland, anstatt Bundeswehr) zu machen. Ich arbeite hier als Freiwilliger an einer Schule als Mathelehrer. Ich wohne hier mit den zwei anderen Freiwilligen zusammen in einem Steinhaus (habe ein eigenes Zimmer) mit Dusche, echter Toilette und Strom, meine Gastfamilie wohnt gleich nebenan.
Ich habe diesen Blog über meinen Aufenthalt hier eingerichtet. Gedacht ist er für alle die mich kennen und wissen wollen wie es mir geht und für alle die sich für Togo, Schulprojekte im Ausland oder sonst irgendwas interessieren, was sich auf diesem Blog findet. Also, an alle die mich noch nicht kennen, jetzt wisst ihr ein bisschen was.

Meine Gastfamilie:

Meine Gastmutter
Atsoupi und Akuvi
Costa
Meine Gastfamilie hier in Togo ist sehr nett und für die Verhältnisse hier auch eher wohlhabend. Sie besitzt ein eigenes Haus aus Stein mit Gasherd, Fernseher, Ventilator, Dusche, Toilette, Waschbecken, Moskitonetzen vor den Fenstern und Wellblechdach (man hört den Regen ziemlich laut). Der Gastvater hat ein eigenes Auto, mit dem er aber ständig in Lomé ist. Deswegen bekomme ich den, genau wie das Auto, eigentlich fast nie zu sehen. Meine Gastmutter „Magi“ Marguarite SAMANI (40 Jahre) arbeitet im Krankenhaus BETHESDA direkt gegenüber als Krankenschwester. Oft nicht zu Hause anzutreffen, da sie oft auch noch Bereitschaftsdienst hat. Ihre Tochter „Aku“ Akuvi SAMANI (15 Jahre) wiederholt gerade die 3e (10.Klasse) am CEG Agou – Nyogbo, wird also von mir in Mathematik unterrichtet. „Costa“ Constantine ODAH (10 Jahre), geht in die CM2 (6.Klasse) der Primaire (6 Jahre dauernde Grundschule, ist in Togo so), ist schneller im Kopfrechnen als ihre ältere Halbnichte und extrem fleißig; sie fegt jeden morgen den Hof, spült und macht zusätzliche Schulaufgaben nur so aus Interesse, irgendwie ein Gegenstück zu meiner „echten“ kleinen Schwester in Deutschland... Atsoupi ODAH (22 Jahre), Halbschwester von Magi und Schwester von Costa, arbeitet als Schneiderin und ist meistens für den Haushalt zuständig.
Ich hoffe die Verwandschaftsverhältnisse sind jetzt klar, mir waren sie es ziemlich lange nicht.


Meine Schule:

Ich bin jetzt für das nächste Jahr am CEG (Collège d’ Education Générale) und am Lycée Agou – Nyogbo als Unterstützende Lehrkraft im Fach Mathematik tätig.
Mein Stundenplan sieht folgendermaßen aus:

Alle Angaben vorläufig und flexibel, ich werde hier immer mal Änderungen vornehmen, auch was meine aktuelle Arbeitsbeschreibung angeht.



Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Uhrzeit





7:00-7:45
-
5
-
-
5
8:00-8:50
-
3
4
6
6
8:50-9:45
6
6
5
5
-
9:45-10:10
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
10:10-11:00
3
1
1
-
-
11:00-12:00
-
2
1
-
-
12:00-15:00
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
Mittagspause
15:00-16:00
Bibliothek
Hausaufgaben
Jonglier AG
Bibliothek
-
16:00-17:00
Bibliothek
überwachen
für Schüler
Bibliothek
-

Dazu sind aber noch einige Erklärungen nötig:

  1. Hier wird andersherum gezählt. Das heißt die 6e ist ungefähr unsere 7.Klasse, die 1e ist die 12.Klasse. Die Klassen 1 und zwei sind am Lycée Agou – Nyogbo. Eine Abiklasse (Terminale) gibt es in Agou – Nyogbo nicht.
  2. Die Uhrzeiten sind mir so gesagt worden, ich halte die Einteilung in unterschiedlich lange Schulstunden für eher merkwürdig (die Pause zwischen erster und zweiter Stunde existiert auch nicht...).
  3. Überwachte Hausaufgaben ist eine Klassenarbeit.
  4. Jonglier AG ist auf freiwilliger Basis für alle Schüler, die Lust haben, mal was anderes in der Schule zu lernen als Definitionen auswendig aufsagen.
  5. In der Bibliothek, die leider kaum genutzt wird, muss einfach immer mal wieder aufgeräumt werden. Außerdem kann ich dort Schülern (wenn sie denn kommen) bei den Hausaufgaben helfen. Nach und nach will ich versuchen, wenigstens einzelne Schüler fürs Lesen zu begeistern.



Meine Arbeit:

Im Moment besteht meine Arbeit aus Hausaufgabenkontrolle, unterrichten wenn gerade mal ein Lehrer ausfällt (sehr lustig...schön, dass alle Lehrer immer sagen, man muss immer gut vorbereitet sein!), die Bibliothek verbessern (aufräumen und Schüler animieren da hin zu gehen) und die Kinder hier für Jonglage zu begeistern (eindeutig der einfachste, aber anstrengenste Teil). Die Hausaufgaben sind hier eine Katastrophe, es versteht einfach niemand die Aufgabenstellung dementsprechend fallen dann auch die Ergebnisse aus. Erklärt wird ja nichts oder zumindest nicht in verständlichen Worten. Jetzt gibt es ein Punktesystem: Es gibt zwei Punkte/Aufgabe. Einen für versuchen und einen für die richtige Lösung. Bei der nächsten Klassenarbeit gibt es Bonuspunkte oder Punkte Abzug, je nach Menge der eingesammelten Punkte (unter 50% gibt es Abzug). Demnächst werde ich wohl regelmäßig die Hälfte der 6e alleine unterrichten, um die Klasse von 101 Schülern wenigstens auf 51/50 zu verkleinern. Über meine Arbeit schreib ich auch immer in meinen Posts, ich werde hier also nicht alles aufzählen, was ich irgendwann mal gemacht habe...